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Korrosion Sockelblech Laubengang



 
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KarlBau
Kannenträger


Anmeldungsdatum: 13.06.2012
Beiträge: 2
Wohnort: Erlangen

BeitragVerfasst am: 13.06.2012 22:55    Titel: Korrosion Sockelblech Laubengang Antworten mit Zitat

Hallo und guten Tag,
bin neu hier und sicher, hier einige gute Ratschläge bekommen zu können!

Habe eine Penthousewohnung Bj.2001 gekauft.
Der Laubengang führt zur Eingangstüre und ist mit Platten auf losem Material belegt.
Nach ein paar Jahren platzte die Farbe am Sockel ab.
Daraufhin wurde eine Verblechung mit Titanzink(?) angebracht. Vor 3 Jahren zeigten sich Korrosionsschäden an dem Blech, heute blüht es an vielen Stellen.
Das Gutachten vor 3 Jahren sagte: „bei Verblechungen über Ausblühungen kann es an den Löchern zu Salzauslösungen durch Bohrungen kommen“ und beim damaligen Abnehmen des Blech ergab sich, dass „der Putzsockel vorschriftsmäßig getrennt“ sei. Also alles OK.
Darauf hin ist jetzt auch nur „Abbürsten“ vorgesehen.
Da es m. E. nur zu solchen Effekten kommen kann, wenn Feuchtigkeit im Spiel ist, habe ich mal ein Blech gelöst und dahinter geschaut!!!
Meiner Meinung nach ist der Anschluss hin zum Mauerwerk nicht fachgerecht ausgeführt, da die verputzte Sockeldämmung bis unter die lose verlegten Platten reicht.
Dadurch zieht die Feuchtigkeit nach oben und lies den Putz, der jetzt gar nicht mehr atmen konnte, abplatzen.
Dort wo die losen Putzbrocken hinter dem Blech klemmen, sind bereits Löcher im Blech.
Wer garantiert eigentlich, ob die Feuchtigkeitssperre unter den Plattern OK ist?

Was meinen die Experten, was sollte gemacht werden?

Gruß
KarlBau



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Peter
Meister


Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 699
Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern

BeitragVerfasst am: 15.06.2012 16:16    Titel: Re: Korrosion Sockelblech Laubengang Antworten mit Zitat

Hallo Karl,

Die Platten im Laubengang sind wahrscheinlich im Kiesbett verlegt. Unter dem Kiesbett befindet sich die Abdichtung. Der Laubengang muss wie ein Balkon bzw. eine Terrasse abgedichtet werden. Dafür ist die Flachdachrichtlinie maßgebend. Die Abdichtung ist auf Rohbauebene mit einer an der Wand hochführenden sogenannten Abdichtungsaufkantung herzustellen, die mind. 15 cm hochgeführt werden muss.

Diesen Fakt können Sie nur prüfen, wenn Sie einen kleinen Teil der Dämmung entfernen.

Ich habe noch eine Frage, die Sie mir freundlicherweise nach Prüfung beantworten können: Ist es richtig das dort im Sockelbereich ein Wärmedämm-Verbundsystem eingebaut wurde? Nehmen Sie eine Bodenplatte, die an der Wand grenzt heraus. Ist das WDVS-System bis unter das Kiesbett geführt worden? oder nur bis auf die Platten/den Bodenbelag. Ich kann es auf dem Foto nicht eindeutig erkennen. Das WDVS-System darf nicht bis auf die horizontale Abdichtungsebene geführt werden. Auf dem Schadensbild sieht man, dass das Gewebe nicht genügend im WDVS-Spachtel eingebettet ist.

Das mit der nachträglichen Verblechung mit TiZn-Blech ist durchaus möglich. Allerdings muss sichergestellt sein, dass dieses Blech keinen Kontakt zu anderen zementär gebundenen bzw. alkalisch reagierenden Baustoffen haben darf. Dadurch wird die Ausbildung einer natürlichen Schutzschicht auf dem Blech verhindert. Bleibt das Blech längere Zeit mit diesen Materialien unter Mitwirkung von Feuchtigkeit ungeschützt im Kontakt, so kommt es zu dem gefürchteten "Lochfraß" im Zinkblech. Verhindert werden kann dies nur durch einbau von chromatierten Blechen oder durch Anstrich der Rück-bzw. Kontaktseite des Bleches mit einem Bitumenhaltigen Mittel.

Das hätte man wissen müssen, weil es ja im Vorfeld bereits Ablösungen vom WDVS-System gab und richtigerweise bereits zu diesem Zeitpunkt die Ursachen für die Farb- bzw. Putzablösungen hätte ergründen müssen.

Das wurde wahrscheinlich nicht getan. Die Aussage des Gutachters hinsichtlich der Korrosion des Zinkbleches ist zwar nicht falsch. Aber außer dem abbürsten des korrosionsbelages wurden keine Schadensbegrenzenden Maßnahmen festgelegt? Ist das richtig?

So, Karl, jetzt kommt das Wochenende und nun haben Sie genügend Zeit, meinen Fragen nachzugehen. Dokumentieren Sie bitte alle Schritte ausgiebig (Fotos)

Peter

PS: Bin jetzt 1 Woche im Urlaub, melde mich dann danach...

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KarlBau
Kannenträger


Anmeldungsdatum: 13.06.2012
Beiträge: 2
Wohnort: Erlangen

BeitragVerfasst am: 17.06.2012 22:23    Titel: Re: Korrosion Sockelblech Laubengang Antworten mit Zitat

Hallo Petr,
vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Die Sache hat mir keine Ruhe gelassen, habe gestern tiefer rein geschaut!
Die Bilder sind selbsterklärend!
Typischer Ausführungsfehler, den man auch nach der Gewährleistungsfrist noch reklamieren können müsste!
Die (vormals verputzten!) Dämmplatten stehen im Wasser, die Dichtfolie darunter scheint noch OK.
Das Wasser zieht also im Putz und im Klebematerial der Dämmplatten nach oben!
Vorne wurde der Putz zerstört, über den Kleber der Alutürstock angefressen, man sieht deutlich schon drei Löcher.
Dass der Gutachter seit Jahren das Problem schöngeredet hat, ist völlig unverständlich, die angeratene Verblechung höchst kontraproduktiv.
Das Problem besteht in jedem Stockwerk, nur oben zeigen sich die aAuswirkungen am deutlichsten.
Jetzt werde ich die Reaktion der Verantwortlichen abwarten, mir das Sanierungskonzept genau erklären lassen und dann die Arbeiten genauestens überwachen.
Was würdet Ihr vorschlagen?
Melde mich wieder.
Gruß
KarlBau



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Modlog
Moderator


Anmeldungsdatum: 14.10.2007
Beiträge: 848
Wohnort: www

BeitragVerfasst am: 24.06.2012 09:24    Titel: Re: Korrosion Sockelblech Laubengang Antworten mit Zitat

Man könnte heulen, wenn man so was sieht.
_________________
Hi war da und habe deinen Beitrag gelesen.

Wink Wink Wink
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Peter
Meister


Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 699
Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern

BeitragVerfasst am: 01.07.2012 01:42    Titel: Re: Korrosion Sockelblech Laubengang Antworten mit Zitat

Hallo Karl,

bin jetzt erst wieder aus dem Urlaub zurück.

Ja, es scheint ein Ausführungsfehler zu sein. Der Putz sowie der WDVS.Spachtel scheint nicht Feuchtigkeitsresistent zu sein. Die DIN schreibt für diese Bereiche den Einsatz von Mörteln der Beanspruchungsklasse 3 vor. (Feuchtigkeitsresistent). Im Sockel- und Spritzwasserbereich müssen im WDVS-System Perimeterplatten bzw. extrudierte Hartschaumplatten verwandt werden. Die blauen Platten weisen auf die richtige Wahl hin. (Könnten die blauen Extruderschaumplatten von "DOW" sein. Das scheint korrekt. Aber der Rest passt nicht. Mir scheint auch zu wenig Material drauf zu sein. Keinesfalls ist die gewählte Variante feuchteresistent.

Also, Karl,rechtlich hier noch etwas reißen zu wollen.... ich mach dir wenig Hoffnung. Der Zeitraum ist ziemlich lang.... Existiert die ausführende Firma noch? Das ist etwas für Anwälte für Baurecht.

Und dann kommt die zwischenzeitliche Gutachterliche Lösung mit dem Zinkblech... Der eine wird es auf den anderen schieben....

Nein das wird langwierig Karl, es wird letztendlich viel Geld kosten, das du besser in die Sanierung steckst...

Soweit ersteinmal...
Peter

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